Kantonoper auf Kuba

Kantonoper auf Kuba

„Havana Divas“ folgt den Klängen der Kantonoper bis nach Kuba. Ende des 19. Jahrhunderts waren viele Chinesen nach Kuba ausgewandert. Die Regisseurin Louisa Wei trifft auf zwei Frauen, die sich der Kunst der kantonesischen Oper verschrieben haben und diese bis ins hohe Alter praktizieren. Ein Blick in die chinesische Geschichte auf Kuba und ein Muss für Fans der Kanton-Oper.

Warum in die Ferne schweifen … China auf der Berlinale 2023

Warum in die Ferne schweifen … China auf der Berlinale 2023

Viele chinesische Filme der diesjährigen Berlinale fingen Momentaufnahmen aus dem Leben ihrer Protagonisten ein. Große Aufmerksamkeit zeigten sie für die unmittelbare Umgebung, wie den Blick aus dem Fenster, oder ins grüne Blätterdach beim Spaziergang durch den Wald; für unspektakuläre Ansichten, die imer wiederkehrten. Die Enden blieben offen, wie das bei Momentaufnahmen so ist. Dabei spielte Zeit eine große Rolle, Zeit für lange Einstellungen, als wollten die Filme den Moment unter die Lupe nehmen und genießen.

Ich gebe zu, ich bin ein Feigling – Ein Interview mit dem Filmemacher Rong Guangrong

Die beißende Kälte in The Cold Raising the Cold ist die Gleichgültigkeit der unteren, am Limit lebenden Gesellschaftsschicht. Für das bloße Auge unsichtbar erwächst sie aus Unverständnis füreinander und aus der Unfähigkeit zu kommunizieren. Rong Guangrong im Gespräch über Gewalt in seinen Geschichten, das Filmemachen als Angsthase und den Sirenenruf des kommerziellen Filmbetriebs in China.

Gibt es eine 7. Generation chinesischer Filmemacher*innen?

Eine Besonderheit der chinesischen Filmgeschichte ist ihre Zählung in Generationen. Von den Filmanfängen in China bis zur 6. Generation konnte man die noch relativ gut nachvollziehen. Die Frage, ob es denn eine 7. Generation gebe, verneinte Wang Xiaoshuai in Cannes 2010 ganz klar. Worauf Lu Chuan prompt konterte, er gehöre schließlich zu dieser 7. Generation. Und zehn Jahre später, auf der Berlinale 2020, sagte Jia Zhangke, er hoffe nicht, dass es eine 7. Generation geben wird. Woher kommen diese unterschiedlichen Ansichten, wenn es um die Frage nach einer neuen Regiegeneration geht? Können nicht mal die chinesischen Filmemacher selbst diese 7. Generation klar definieren? Und was bedeutet ihre Existenz für die Filmbranche?

Jia Zhangkes filmischer Kosmos

Als Jia Zhangke Xiao Wu (小武 , 1997) drehte, kannte er weder Zhao Tao noch hatte er seinen eigenen Stil gefunden, aber mit viel Herzblut fing er die Sehnsüchte und Enttäuschungen junger Menschen in chinesischen Kleinstädten inmitten der damaligen Umbrüche ein. Ein paar Jahrzehnte später ist er vielleicht nicht mehr der draufgängerische junge Mann, seine Erzählungen sind reifer und dichter geworden und die von Zhao Tao, Liao Fan oder Jiang Wu verkörperten Habenichtse und Outsider strahlen heller denn je.
Von Chen Yun-hua