Angesichts eines sich schnell verändernden Marktes und verschiedenster Beteiligter mit ihren jeweiligen Erwartungen braucht man einen klaren Standpunkt, damit ein Film eine Chance hat. Hervorragende Filme brauchen einen langen Atem und das Zusammenspiel mit anderen damit sich aus der anfänglichen Chance etwas entwickeln kann.

Wang Yang (王杨, Regisseur): Als wir darangingen, den Film zu machen, dachten wir an eine Koproduktion mit dem Westen. So hofften wir, die Produktionsstandards im Dokumentarfilm etwas anzuheben, indem wir uns nämlich selbst in die Hand von Spezialisten begeben. Doch mit der Zeit merkten wir, wie wenig der Westen von China weiß, sodass sie weder den Boden, aus dem der Film entspringt, noch Charakter oder Hintergrund verstehen konnten. Aber gerade das war uns wichtig. Der künstlerische Entwicklungsprozess des Films stand der Globalisierung diametral gegenüber. Sein Wert liegt im Lokalen. Zwischen der Kultur und den Menschen hier gibt es unzählige Verbindungen.

Eine solche Zusammenarbeit fordert von den Beteiligten immer wieder Neuanpassungen, denn die Geldgeber und der Markt drängen dich zu Veränderungen, sodass deine große Filmidee immer kleiner wird. Im Westen sind Produzenten meist die Verbündeten der Filmemacher, was dazu führt, dass deine Vorstellungen von ihm übernommen werden. Das war zumindest unsere Vorstellung von der westlichen Herangehensweise- eine heile Welt. Jetzt, wo der Film fertig ist, sehen wir das ganz anders. Glaubst du, dass die Schwierigkeiten weniger werden? Ich bin da eigentlich nicht so optimistisch. Ich denke, Asien muss eine eigene Haltung entwickeln und mutig die eigenen Werte im Dokumentarfilm betonen.

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Aus den Schwierigkeiten internationaler Koproduktionen lernen. Ein Gespräch zwischen Regisseur und Produzent von Waving (纺织城)