China in Recife, Guangdong in Taiwan, 19 Mal Chinesen in China und der Welt – so viel China war lange nicht auf der Berlinale. Große und kleine Fluchten, Plädoyers für das Anderssein, Ausbrüche in realita und fantasia.
Kantonoper auf Kuba
„Havana Divas“ folgt den Klängen der Kantonoper bis nach Kuba. Ende des 19. Jahrhunderts waren viele Chinesen nach Kuba ausgewandert. Die Regisseurin Louisa Wei trifft auf zwei Frauen, die sich der Kunst der kantonesischen Oper verschrieben haben und diese bis ins hohe Alter praktizieren. Ein Blick in die chinesische Geschichte auf Kuba und ein Muss für Fans der Kanton-Oper.
Warum in die Ferne schweifen … China auf der Berlinale 2023
Viele chinesische Filme der diesjährigen Berlinale fingen Momentaufnahmen aus dem Leben ihrer Protagonisten ein. Große Aufmerksamkeit zeigten sie für die unmittelbare Umgebung, wie den Blick aus dem Fenster, oder ins grüne Blätterdach beim Spaziergang durch den Wald; für unspektakuläre Ansichten, die imer wiederkehrten. Die Enden blieben offen, wie das bei Momentaufnahmen so ist. Dabei spielte Zeit eine große Rolle, Zeit für lange Einstellungen, als wollten die Filme den Moment unter die Lupe nehmen und genießen.
Die schwierige Berlinale 2022 und der chinesische Film
Die Leitung der Berlinale hat bis Ende Dezember immer wieder betont, dass sie die Berlinale-Filme im Kino zeigen will und versprochen, dass es weder ein zweites online-Festival, noch eine Verschiebung geben werde. Man wolle an der Tradition der Berlinale als Publikumsfestival festhalten.
Ich gebe zu, ich bin ein Feigling – Ein Interview mit dem Filmemacher Rong Guangrong
Die beißende Kälte in The Cold Raising the Cold ist die Gleichgültigkeit der unteren, am Limit lebenden Gesellschaftsschicht. Für das bloße Auge unsichtbar erwächst sie aus Unverständnis füreinander und aus der Unfähigkeit zu kommunizieren. Rong Guangrong im Gespräch über Gewalt in seinen Geschichten, das Filmemachen als Angsthase und den Sirenenruf des kommerziellen Filmbetriebs in China.
Die tragischen Helden Chinas – Chinesischsprachige Filme in Cannes 2021
Die tragischen Helden Chinas besitzen nicht die Größe eines Sisyphos, etwas zu tun, von dem sie wissen, dass es vergeblich ist. Sie scheinen eher im Morast zu stecken, aus dem sie sich mit einem Fuß befreien wollen, während der andere immer tiefer einsinkt.
Tod in Paris – Vom Weiterleben der Qiu Miaojin
Qiu Miaojins „Aufzeichnungen eines Krokodils“ sind 1994 erschienen. Dann ging sie nach Paris, um zu studieren und um zu leben. Das Kultbuch der 1990er Jahre ist nun im Ulrike Helmer-Verlag auf Deutsch erschienen. Die Autorin weiß nichts vom weltweiten Erfolg und dem Nachleben ihres Buches, da sie sich 1995 in Paris das Leben nahm.
Gibt es eine 7. Generation chinesischer Filmemacher*innen?
Eine Besonderheit der chinesischen Filmgeschichte ist ihre Zählung in Generationen. Von den Filmanfängen in China bis zur 6. Generation konnte man die noch relativ gut nachvollziehen. Die Frage, ob es denn eine 7. Generation gebe, verneinte Wang Xiaoshuai in Cannes 2010 ganz klar. Worauf Lu Chuan prompt konterte, er gehöre schließlich zu dieser 7. Generation. Und zehn Jahre später, auf der Berlinale 2020, sagte Jia Zhangke, er hoffe nicht, dass es eine 7. Generation geben wird. Woher kommen diese unterschiedlichen Ansichten, wenn es um die Frage nach einer neuen Regiegeneration geht? Können nicht mal die chinesischen Filmemacher selbst diese 7. Generation klar definieren? Und was bedeutet ihre Existenz für die Filmbranche?
Der Siegeszug kurzer Krimiserien aus China
Seit kurzem beherrschen Krimi-Miniserien mit anspruchsvollem Inhalt und hoher Produktionsqualität die Videoplattformen. Sie greifen aktuelle Themen aus dem chinesischen Alltag auf – Themen, die in Spielfilmen oft zu kurz kommen.
Poesie des bitteren Alltags (Berlinale 2020)
Seit 2020 stiftet der RBB den mit 40000 € dotierten Berlinale-Dokumentarfilmpreis. Nicht nur aus diesem Grund möchte ich diesmal drei der gezeigten Dokumentarfilme vorstellen und wie immer spielt auch China eine Rolle.