„Havana Divas“ folgt den Klängen der Kantonoper bis nach Kuba. Ende des 19. Jahrhunderts waren viele Chinesen nach Kuba ausgewandert. Die Regisseurin Louisa Wei trifft auf zwei Frauen, die sich der Kunst der kantonesischen Oper verschrieben haben und diese bis ins hohe Alter praktizieren. Ein Blick in die chinesische Geschichte auf Kuba und ein Muss für Fans der Kanton-Oper.
Li Yinan: H.-T. Lehmanns „Postdramatisches Theater“ und das Theater in China
Ich stieß im Jahr 2000 zum ersten Mal auf das Buch Postdramatisches Theater. Damals war ich als Studentin der Theaterwissenschaft gerade aus den USA nach Deutschland gekommen und hatte ein paar Inszenierungen gesehen, die so ganz anders waren, als alles, was ich bisher kannte. Als ich das Buch las, spürte ich, dass es auf viele meiner Fragen in Bezug auf die neuen Theaterformen Antworten fand.
Vee Leong: Das europäische Gegenwartstheater in Hongkong
Ein wichtiger Bestandteil der hybriden Kultur Hongkongs war immer, Dinge von außen zu absorbieren. Der Einfluss des ausländischen Theaters verschob sich von der Dominanz des europäischen und amerikanischen Theaters in den frühen Jahren hin zum vermehrten Austausch mit asiatischen Theaterkulturen, z.B. Japan, Taiwan, Singapur. Wichtig dabei ist, dass stärker als vorher die eigene Originalität auf dem Weg zu einem eigenständigen Hongkonger Theater in den Vordergrund gestellt wurde.
Wer hat Angst vor Theater aus China?
Wenn aktuelle Theaterstücke immer auch den Zeitgeist spiegeln, dann ist der Band ‚Mittendrin‘ eine Zeitreise. Ob aber der Untertitel ‚Neue Stücke aus China‘ für ein Buch passend ist, dessen jüngstes Stück bereits zehn Jahre alt ist, sei dahin gestellt.
Red (红): Durch Körperperformance die Geschichte erlebbar machen
Ausgangspunkt für das Dokumentartheaterstück „Red (红)“ von Wen Huis Living Dance Studio (生活舞蹈工作室) war die Modelloper „Das Rote Frauenbataillon“ aus der Zeit der Kulturrevolution. Zhuang Jiayun, die für Text und Konzeption verantwortlich zeichnete, lässt die Arbeit an dem Stück noch einmal Revue passieren; ein Stück, in dem der Körper als Modell fungiert, die Vergangenheit zu erkunden.
Theater außerhalb des Theaters
Immer galten Theater als natürlicher Ort, Schauspiele aufzuführen, aber eigentlich kann alles Ort für eine Performance und damit „Theater“ sein.
Wang Xiang und sein Theater
Die Südliche Trommelgasse ist durchdrungen von den zwei Seiten der Beijinger Kultur: zum einen der Liebe zur Kunst und zum anderen ihrer autoritären Kontrolle. Wang Xiang bewegt sich zwischen diesen Polen und kommt sich manchmal selbst wie in einem Theaterstück vor.
Abenteuer ohne Übertitel
Die Hongkonger Autorin und Regisseurin Vee Leong über ihre Theatererfahrungen in Deutschland – ohne der deutschen Sprache mächtig zu sein.
Nach der Avantgarde: neue Ausdrucksformen und Gesellschaftskritik
Kleine Gesellschaft, Grasbühne 2009 | © Grasbühne
Seit den 1990er Jahren hat das chinesische Avantgarde-Theater seine Sonderstellung eingebüßt und ist zu einem Teil des normalen Theaterbetriebs geworden. Was kommt als nächstes, fragt der chinesische Theaterexperte Zhao Chuan (赵川).
Liu Sola – Klang der „verlorenen Generation“
Die 1955 in Beijing geborene Komponistin, Sängerin und Schriftstellerin Liu Sola begann im Alter von fünf Jahren das Klavierspiel zu erlernen. 1977 wurde sie zum Studium am Beijinger Zentralkonservatorium zugelassen, das kurz nach der Kulturrevolution wieder eröffnete. Dort studierte sie Komposition und Klavier. Nach ihrem Abschluss im Jahr 1981 lebte sie zunächst als freie Schriftstellerin und Musikerin in Beijing. 1988 ging sie nach London und später nach New York, wo sie ihre „schwarzen Wurzeln“ entdeckte. In New York arbeitete sie mit Blues-, Jazz-, Rap-, Reggae- und klassischen Musikern zusammen. Sie veröffentlichte zahlreiche Alben, gründete ihre Jazzband „Liu Sola and Friends“ und widmete sich dem Schreiben. Seit den 90er Jahren rückte die Musik zunehmend in den Vordergrund ihres Schaffens. Gegenwärtig lebt sie in Beijing und New York.