Viele chinesische Filme der diesjährigen Berlinale fingen Momentaufnahmen aus dem Leben ihrer Protagonisten ein. Große Aufmerksamkeit zeigten sie für die unmittelbare Umgebung, wie den Blick aus dem Fenster, oder ins grüne Blätterdach beim Spaziergang durch den Wald; für unspektakuläre Ansichten, die imer wiederkehrten. Die Enden blieben offen, wie das bei Momentaufnahmen so ist. Dabei spielte Zeit eine große Rolle, Zeit für lange Einstellungen, als wollten die Filme den Moment unter die Lupe nehmen und genießen.
Die schwierige Berlinale 2022 und der chinesische Film
Die Leitung der Berlinale hat bis Ende Dezember immer wieder betont, dass sie die Berlinale-Filme im Kino zeigen will und versprochen, dass es weder ein zweites online-Festival, noch eine Verschiebung geben werde. Man wolle an der Tradition der Berlinale als Publikumsfestival festhalten.
Gibt es eine 7. Generation chinesischer Filmemacher*innen?
Eine Besonderheit der chinesischen Filmgeschichte ist ihre Zählung in Generationen. Von den Filmanfängen in China bis zur 6. Generation konnte man die noch relativ gut nachvollziehen. Die Frage, ob es denn eine 7. Generation gebe, verneinte Wang Xiaoshuai in Cannes 2010 ganz klar. Worauf Lu Chuan prompt konterte, er gehöre schließlich zu dieser 7. Generation. Und zehn Jahre später, auf der Berlinale 2020, sagte Jia Zhangke, er hoffe nicht, dass es eine 7. Generation geben wird. Woher kommen diese unterschiedlichen Ansichten, wenn es um die Frage nach einer neuen Regiegeneration geht? Können nicht mal die chinesischen Filmemacher selbst diese 7. Generation klar definieren? Und was bedeutet ihre Existenz für die Filmbranche?
Poesie des bitteren Alltags (Berlinale 2020)
Seit 2020 stiftet der RBB den mit 40000 € dotierten Berlinale-Dokumentarfilmpreis. Nicht nur aus diesem Grund möchte ich diesmal drei der gezeigten Dokumentarfilme vorstellen und wie immer spielt auch China eine Rolle.
Politik, Erinnerung und Zahlen-Mystik (Berlinale 2019)
Die diesjährige Berlinale bot die Chance neben Filmen bekannter Regisseure aus China auch eine neue Regie-Generation zu entdecken und die Zahl 2 hatte sich markant eingeschlichen. Im Wettbewerb liefen zwei Filme chinesischer Regisseure, zwei Filme wurden zurückgezogen, zwei weitere Filme spielten im Grenzbereich zwischen Hongkong und der Volksrepublik und in zwei Filmen kam ein Elvis-Song vor.
Nach Manzhouli! (Berlinale 2018)
Der beste chinesische Beitrag dieser Berlinale war Hu Bos (胡波) vierstündiger Debutfilm „An Elephant Sitting Still“ (大象席地而坐). Leider war es auch sein letzter Film, denn der Regisseur nahm sich im Oktober 2017 das Leben.
China-Animation (Berlinale 2017)
2017 lief mit Liu Jians Have a nice Day (好极了) erstmals ein chinesischer Zeichentrickfilm im Wettbewerb der Berlinale: schwarz, lakonisch und ein bisschen überdreht. Bei der Jagd nach einer gestohlenen Geldtasche treffen menschliche Gier und die Gegenwart eines verunsicherten Landes im Wandel aufeinander.
Gegen den Strom (Berlinale 2016)
Wettbewerbsbeitrag aus China war der poetische, ja surreale Film Crosscurrent (长江图) von Yang Chao. Er erzählt die Geschichte vom Wandel Chinas in einer einzigen Flussfahrt und atemberaubend schönen Bildern.
Die flüchtige Realität festhalten (Berlinale 2015)
Das Schönste am Berliner Winter ist die Berlinale, wenn einen im Kinosaal Licht und Schatten fremder Leben verzaubern.
Chinesische Filme von Genre bis Experiment (Berlinale 2014)
Ist der chinesische Film wieder im Kommen? Zumindest hat man den Eindruck, denn nicht nur seine Anzahl war recht beeindruckend, sondern der goldene Bär für den besten Film ging an „Bairi Yanhuo“ (白日焰火, Black Coal, thin Ice ) von Diao Yinan, der silberne Bär für den besten Darsteller an Liao Fan aus demselben Film und der silberne Bär für die beste Kamera an Zeng Jian für „Tui Na“ (推拿,Blind Massage). Das ist bereits der 4. goldene Bär für einen Film aus China seit 1988.