Die Berlinale wird 70: Ein Alter, über das Konfuzius sagt, man könne seinen Herzenswünschen folgen, natürlich ohne aber dabei das Maß zu verlieren. Zahllose Verbindungen lassen sich von den Filmen aus der Anfangszeit bis heute ziehen, viel Zeit verbrachten wir mit ihnen im Kinosaal und so werfen sie auch ein Licht auf uns zurück. In diesen 70 Jahren sind nicht nur wir älter geworden, sondern auch die Regisseure, deren erste kühne Würfe wir sahen, die mit der Zeit ihren eigenen Stil fanden, mit denen sich Genres, Techniken, Medien und Einstellungen veränderten.
Das Sonderprogramm „On Transmission“ zum 70. Jubiläum will genau diese Verbindungen und gegenseitigen Einflüsse zeigen. Der künstlerische Leiter Carlo Chatrian hat dazu sieben in der Geschichte der Berlinale wichtige Filmemacher eingeladen, die sich jeweils einen Gesprächspartner mitbringen dürfen. Der zweimalige Bärengewinner Ang Lee (The Wedding Banquet 1993, Sense and Sensibility 1996) lädt den Cannes-Gewinner von 2018, Hirokazu Kore-eda zum meisterlichen Austausch. Und der 1998 mit Xiao Wu (小武) vom Forum entdeckte Jia Zhangke hat sich den jungen Regisseur Huo Meng ausgesucht, der 2018 für Crossing the Border (过昭关) den Preis für die beste Regie auf dem Pingyao International Film Festival gewann. Da erleben wir die Weitergabe des Staffelstabs an die nächste Generation.
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