Die chinesische Nationalhymne? – Filmmusik! Der „Marsch der Freiwilligen“ (义勇军进行曲) ist der Titelsong des 1934 gedrehten Films „Söhne und Töchter im Sturm“(风云儿女).
Alle haben ein Recht auf Gedichte
„Erzählung von den Konsumgütern“ – der Band heißt, wie sein erstes Gedicht, Erzählung; Fiktion für diejenigen, die die Herkunft übervoller Warenregale nicht hinterfragen, aber auch Einladung an all jene, die lieber keine Gedichte lesen. Das ist keine Lyrik aus dem „fernen“ China, die Gedichte gehen uns unmittelbar an, weil es unsere globalisierte Welt ist, die da beschrieben wird.
Cheng Bugao und der frühe chinesische Dokumentarfilm

Werbung für den Film „Wilder Strom“
Yan Shanshan (严珊珊) – Chinas erste Filmschauspielerin

Die Hochzeit von Yan Shanshan & Li Minwei, 妇女时报 April 1914
Xia Peizhen: Gedanken bei Betrachtung eines Fotos
Das Kostüm von Xia Peizhen auf dem Bild scheint wie eine Fortschreibung ihrer erfolgreichen Rolle der furchtlosen Heldin. Tatsächlich gehörte Xia Peizhen in den 1920er und beginnenden 1930er Jahren zu den größten Stars und bestbezahlten Schauspielerinnen Chinas. Sie war die einzige, die in allen Folgen von „Burning of the Red Lotus Temple“ (火烧红莲寺) auftrat, daneben drehte sie 20 weitere Filme und war bis 1934 vielbeschäftigt.
Butterfly Wu und die China Film School
Gründe dafür, warum Frauen zum Film gingen, gab es viele: Sie wurden auf der Straße entdeckt, spielten vor, kamen vom Theater, oder die Armut zwang sie, Geld zu verdienen. Das Medium war immer auch Mittel auf dem Weg zur Emanzipation.
Spielräume – Gedankenräume: Zwei spannende Filmexperimente aus Taiwan auf der Berlinale 25

Taiwan präsentierte sich in diesem 25er Berlinale-Jahrgang mit zwei Beiträgen, die für ein Crossover zwischen bildender Kunst und Film stehen. Su Hui-yus „The Trio Hall“ ist Reminiszenz an zwei Sehkulturen: das sogenannte Three Hall-Kino der 1960-1970er Jahre, sowie an die TV-Shows und die MTV Pop-Ästhetik gegen Ende des Kriegsrechts in Taiwan in den späten 1980er Jahren. In „Eel“ von Chu Chun-teng begegnen sich da, wo die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmt, zwei einsame Wesen auf der Insel Shezi.
Von Berglern und Geheimagenten
Stell dir vor, du sitzt am Computer und kannst mit einem Klick der Geschichte Taiwans eine andere Richtung geben, die kleine Insel aus höchster Not retten, wie schon einmal, du musst nur den richtigen Befehl wiederholen. Was wäre wenn …? Das ist die Versuchsanordnung in der Erzählung „Virtuelles Taiwan“ von Ping Lu, die 1997 entstand. Die Autorin verknüpft historische Fakten in einem fiktiven Setting, bei zunehmender Fiebrigkeit der Hauptfigur: Was wird passieren? Welcher war der richtige Befehl? Das Kammerspiel mit historisch-utopischer Dimension beschließt den Reigen von zwölf taiwanischen Autoren, die das Buch „Von Berglern und Geheimagenten“ vorstellt.
Notiz zu zwei Filmen aus China

Was hat die Zeit der rasanten Veränderungen in China mit den Menschen gemacht? „Caught by the Tides“ (风流一代 )von Jia Zhangke blickt auf die letzten dreißig Jahre rasanter Veränderung anhand der eigenen Filmografie, Guan Hus „Black Dog“ (狗阵) hingegen widmet sich dem Jahr von Olympia und Sonnenfinsternis – 2008.
Die geheimen Netzwerke Pekings werden schonungslos aufgedeckt
Wenn man die 345 Seiten von Markus Frenzels „China Leaks“ durchgelesen hat, schwirrt einem der Kopf: So viele Namen, Begebenheiten, zeitliche Sprünge purzeln durcheinander. Die Botschaft ist: China gleich Gefahr. Da war doch was? Wiederholt sich mal wieder die Warnung vor der gelben Gefahr? Aber – das Buch passt in unsere Zeit. Es gibt sich mitunter stimmungsvoll erzählerisch, folgt einer klaren ideologischen Agenda, und ist doch schwammig. Es passt auch deshalb in unsere Zeit, weil es vor zu viel Blauäugigkeit gegenüber China warnt. Dem großangelegten Angriff auf die Demokratie und westlichen Werte stehen auf deutscher Seite in der Tat Naivität, Profitgier, Kurzsichtigkeit und Trägheit gegenüber.