Gibt es eine 7. Generation chinesischer Filmemacher*innen?

Eine Besonderheit der chinesischen Filmgeschichte ist ihre Zählung in Generationen. Von den Filmanfängen in China bis zur 6. Generation konnte man die noch relativ gut nachvollziehen. Die Frage, ob es denn eine 7. Generation gebe, verneinte Wang Xiaoshuai in Cannes 2010 ganz klar. Worauf Lu Chuan prompt konterte, er gehöre schließlich zu dieser 7. Generation. Und zehn Jahre später, auf der Berlinale 2020, sagte Jia Zhangke, er hoffe nicht, dass es eine 7. Generation geben wird. Woher kommen diese unterschiedlichen Ansichten, wenn es um die Frage nach einer neuen Regiegeneration geht? Können nicht mal die chinesischen Filmemacher selbst diese 7. Generation klar definieren? Und was bedeutet ihre Existenz für die Filmbranche?

Das Local in Guiyang und eine Schale Social Beef Noodles

Als ich in Beijing lebte, habe ich vor allem das Essen und die von dichten Rauchschwaden umgebenen Marktstände vermisst. Jedes Mal, wenn ich nach Guiyang komme, muss ich den Restaurants, Nachtmärkten und Straßenständen einen Besuch abstatten und bin froh, dass sie noch da sind. Diesmal will ich noch ins Local, den Ort für Underground-Music in der Guiyanger Altstadt. Ich spreche mit seinem Betreiber Ras und statt einem kurzen Treffen wird ein langer, vergnüglicher Abend daraus.

Jia Zhangkes filmischer Kosmos

Als Jia Zhangke Xiao Wu (小武 , 1997) drehte, kannte er weder Zhao Tao noch hatte er seinen eigenen Stil gefunden, aber mit viel Herzblut fing er die Sehnsüchte und Enttäuschungen junger Menschen in chinesischen Kleinstädten inmitten der damaligen Umbrüche ein. Ein paar Jahrzehnte später ist er vielleicht nicht mehr der draufgängerische junge Mann, seine Erzählungen sind reifer und dichter geworden und die von Zhao Tao, Liao Fan oder Jiang Wu verkörperten Habenichtse und Outsider strahlen heller denn je.
Von Chen Yun-hua