In den letzten Jahren begegnet man auf Filmfestivals zunehmend jungen Sales Agents und ihren Firmen, die sich dem sogenannten unabhängigen chinesischen Film verschrieben haben. Natürlich stellt sich die Frage, wie lange ihr Atem reichen wird, denn der internationale Filmmarkt ist hart. Einer, der es wissen will, ist Meng Xie (谢萌) mit seiner Firma REDiance Film Sales (赤角).
Ein minimalistisches Epos – Öndög (恐龙蛋) von Wang Quan’an
Der neue Film von Wang Quan’an, der 2007 für Tuyas Hochzeit (图雅的婚姻) den Goldenen Bären bekam, ist extrem „flächig“. In Cinemascope gedreht, besteht er vor allem aus langen Einstellungen, die durch langsame Kameraschwenks zum Panorama erweitert werden. Das Bildkonzept versucht den gemächlichen Lebensrhythmus der Mongolen nachzuzeichnen. Die Bilder enthalten gar nicht so viele Dinge, vielmehr vermitteln sie die Gefühle der Figuren im Film.
Von DING Dawei (丁大卫)
„Grâce à Dieu“ von Francois Ozon
In Francois Ozons Grâce à Dieu geht es um den sexuellen Kindesmissbrauch durch einen katholischen Priester.
Systemsprenger
Das kindliche Trauma und die Gefühlsbarrieren sind sind einfach da. Ob vor sich selbst oder der Gesellschaft, es bleibt immer wieder das Weglaufen, kommst du näher, ziehe ich mich zurück. Der Film beschreibt genau dieses Einfangen-wollen und Weglaufen, schmerzlich, traurig und schön, aber ausweglos.
Ich war zu Hause, aber …
Der eher ungewöhnliche Film war von Anfang bis Ende umstritten. Die Zuschauer positionierten sich klar für oder gegen den Film.
Von Chen Yun-Hua und Ding Dawei
Zukunftsbilder auf der Berlinale: Düstere Aussichten
Wir sind begierig zu erfahren, wie sich unsere Welt mit Künstlicher Intelligenz, intelligenten Drohnen und Gentechnologie weiterentwickelt. Wie wird sich dadurch unser Leben verändern? Was passiert mit der Menschheit in Zeiten zunehmender Umweltzerstörung und kriegerischer Auseinandersetzungen? Die filmischen Dystopien reichen vom Ende der Welt und ihrer Militarisierung über die Kommerzialisierung des Glaubens bis hin zur Ritualisierung des gesamten Lebens.
Ist Berlin nur Party, Freizügigkeit, Elektronische Musik und Graffiti? Das Berlin-Bild in den Filmen der diesjährigen Berlinale
Elektro-Beats und Laserstrahlen, sich treiben lassende junge Menschen, gescheiterte Künstlerexistenzen und ein endloses Nachtleben. Können die diesjährigen Berlinale-Filme dem etwas Neues hinzufügen?
Das Panorama wird vierzig
In den 40 Jahren sind viele der Filme zu Klassikern geworden, andere hingegen wurden einfach vergessen. Wieland Speck, Leiter des Panoramas von 1992 bis 2017 und sein Mitstreiter Andreas Struck haben für dieses Jahr eine aus 9 Spiel-, 3 Dokumentar- und 11 Kurzfilmen bestehende Retrospektive zusammengestellt.
The Crossing und Une Colonie: Jugendliche Grenzüberschreitungen im Generation-Programm der Berlinale
Coming-of-Age-Filme sind mit Fug und Recht das Herzstück der Sektion Generation. Sie zeigen den einmaligen und wichtigen Schritt, wenn aus Kindern Erwachsene werden.
Chen Yun-hua: Dying to Survive (我不是药神, 2018)und Everyday Hero (南哥, 2017)Zwei wirkliche Geschichten, zwei Formen von filmischem Realismus
Wahre Geschichten für den Film zu adaptieren ist gar nicht so einfach. Vergleicht man dann den Film mit den wirklichen Ereignissen, fragt man sich, was denn nun wirklich wahr sei und auf tatsächlichen Fakten beruht. Das ist wohl unvermeidbar. In