In einer Zeit, in der es so leicht ist jeden Moment des Lebens mit Bild und Ton festzuhalten, vergessen wir manchmal die Welt um uns herum wirklich zu sehen. Die unabhängigen Dokumentarfilme in China zeigen das Gegenteil dieser visuellen Fastfood-Kultur. Sie richten ihr Augenmerk auf jene Dinge, die im Medien-Hype untergehen und stemmen sich gegen den Trend der schnell produzierten Bilder. Weichzeichner und visuelle Effekte werden abgelehnt, sodass diese Filme in ihrer natürlichen Vielfalt und Mehrdimensionalität oft weit entfernt sind von der einen offiziell verbreiteten Realität und Wahrheit.
Your Face von Tsai Ming-liang
Man sieht täglich unzählige Gesichter, doch nur an die wenigsten erinnert man sich. Die von Zeit und Erfahrung gezeichneten Gesichter älterer Menschen blicken einem in Your Face (你的脸) aus geringer Distanz entgegen. Tsai Ming-liang fängt diese auf Taiwans Straßen sorgsam ausgewählten Gesichter in langen Einstellungen mit großer Wärme ein und versetzt die Zuschauer in einen fast meditativen Zustand.
Zwischen Fiktion und Realität
Der taiwanische Filmemacher Tsai Ming-liang hat auf der Biennale seinen neuen Film Your Face gezeigt. Wir haben uns mit ihm getroffen und über die Kraft von Bildern, die Grenze zwischen Fiktion und Realität und die aktuelle Filmlandschaft gesprochen.
Aus den Schwierigkeiten internationaler Koproduktionen lernen. Ein Gespräch zwischen Regisseur und Produzent von Waving (纺织城)
Angesichts eines sich schnell verändernden Marktes und verschiedenster Beteiligter mit ihren jeweiligen Erwartungen braucht man einen klaren Standpunkt, damit ein Film eine Chance hat. Hervorragende Filme brauchen einen langen Atem und das Zusammenspiel mit anderen damit sich aus der anfänglichen Chance etwas entwickeln kann.
Nach Manzhouli! (Berlinale 2018)
Der beste chinesische Beitrag dieser Berlinale war Hu Bos (胡波) vierstündiger Debutfilm „An Elephant Sitting Still“ (大象席地而坐). Leider war es auch sein letzter Film, denn der Regisseur nahm sich im Oktober 2017 das Leben.
China-Animation (Berlinale 2017)
2017 lief mit Liu Jians Have a nice Day (好极了) erstmals ein chinesischer Zeichentrickfilm im Wettbewerb der Berlinale: schwarz, lakonisch und ein bisschen überdreht. Bei der Jagd nach einer gestohlenen Geldtasche treffen menschliche Gier und die Gegenwart eines verunsicherten Landes im Wandel aufeinander.
Ai Xia: Gedanken zum neuen Jahr – Wohin entwickelt sich der chinesische Film?
Das Jahr 1933 ist durchaus erinnerungswürdig und das Jahr, in dem der Film eine Richtung bekam.
Ai Xia: Meine Vorstellung von Liebe
Gedanken nach Verfassen des Drehbuches „Eine Frau von heute“ (现代一女性)
Ai Xia: Meinen Schwestern, die auch zum Film wollen, gewidmet
Fakt ist, dass Mingxing, Lianhua und andere Produktionsgesellschaften alle im Moment fähige Leute anwerben. Das ist eine gute Gelegenheit. Es ist nicht schwer, liebe Schwestern, Künstlerin zu werden. Ihr müsst es nur wollen. Um die Realität kennen zu lernen und eigene Ausdrucksfähigkeit zu trainieren, bedarf es eines objektiven Blicks auf die Gesellschaft.
Gegen den Strom (Berlinale 2016)
Wettbewerbsbeitrag aus China war der poetische, ja surreale Film Crosscurrent (长江图) von Yang Chao. Er erzählt die Geschichte vom Wandel Chinas in einer einzigen Flussfahrt und atemberaubend schönen Bildern.