Der Dokumentarfilmer Gu Tao im Interview mit Wang Cong zum Thema Muße und Auszeit: „Arbeit und Leben sind eins. Der Dokumentarfilm gehört zu meinem Leben, es gibt keine Abgrenzung.“
Sprachliche Erfrischungen im Zeitalter der Migration – Ha Jin: Der ausgewanderte Autor
Ein Autor braucht nichts wichtiger als eine Sprache, aber welche das ist, ist im Zeitalter der Globalisierung immer weniger festgeschrieben. Somit berührt Ha Jin mit seinem Essayband „Der ausgewanderte Autor“ ein hochaktuelles Thema.
Christian Geinitz: Chinas verborgene Schätze. Wie wir am nächsten Aufschwung mitverdienen
„Go West“ sangen schon die Pet Shop Boys in den 1990er Jahren und brachten damit die chinesischen Diskotheken zum Kochen. Es ist auch eine der wirtschaftlichen Strategien, die itz -so sein FAZ-Kürzel – beschreibt, um Chinas verborgene Schätze zu entdecken und zu heben. Go West meint dabei mitnichten den goldenen Westen in Amerika oder Europa, wie ihn das zum Lied gehörige Video nahelegte, sondern den chinesischen Westen.
Re-Design – Retro als Philosophie
China hat auf dem Gebiet des umweltfreundlichen Designs im Zeitalter der Globalisierung einige avantgardistische Designmarken hervorgebracht, die auf ganz unterschiedliche Weise den Begriff Re-Design interpretieren. Zwei der bekanntesten Beispiele sind die „Reclothing Bank“ und das Label „Memory“.
Der freudsche Brückenschlag nach China – Francois Jullien: China und die Psychoanalyse
Seit vielen Jahren schon geht der Philosoph und Sinologe Francois Jullien den Umweg über China, um blinde Flecken im westlichen Denken ausfindig zu machen und einer manchmal bequem gewordenen westlichen Denkungsart auf die Sprünge zu helfen. Dabei knöpft er sich dieses Mal die Schriften Sigmund Freuds zur Psychoanalyse vor.
Ein ungelöstes Rätsel: Qiu Xiaolongs 99 Särge
„Sollen wir jetzt die Hauptgerichte zubereiten, Herr Chen?“ Dieser letzte Satz klingt verdammt nach „Fortsetzung folgt“. Dabei hegt Oberinspektor Chen Zweifel, ob dies nicht sein letzter Fall gewesen sei. War er nicht lange genug Teil des Systems und nun ist es an der Zeit dieses zu verlassen, bevor andere darüber entscheiden?
Chinesische Filme von Genre bis Experiment (Berlinale 2014)

Ist der chinesische Film wieder im Kommen? Zumindest hat man den Eindruck, denn nicht nur seine Anzahl war recht beeindruckend, sondern der goldene Bär für den besten Film ging an „Bairi Yanhuo“ (白日焰火, Black Coal, thin Ice ) von Diao Yinan, der silberne Bär für den besten Darsteller an Liao Fan aus demselben Film und der silberne Bär für die beste Kamera an Zeng Jian für „Tui Na“ (推拿,Blind Massage). Das ist bereits der 4. goldene Bär für einen Film aus China seit 1988.
„A Touch of Sin“ von Jia Zhangke – Der traurige Zustand der chinesischen Nation
Ouverture: Ein Motorrad fährt eine verlassene Straße in Shanxi entlang. Plötzlich wird es von Wegelagerern, drei jungen Kerlen, angehalten, die den Fahrer abzocken wollen. Er zieht seine Pistole und lässt drei Leichen zurück.
Rudolf Hamburger: Zehn Jahre Lager
Im Innendeckel ein Kartenausschnitt der UdSSR, darauf die von Rudolf Hamburger unfreiwillig zurückgelegten Wege. Weite Wege bar jeglicher Logik. Es folgt eine Photostrecke: Portraits, die Familie in Berlin, in Shanghai, Polen, Zeichnungen, Hamburgers, Shanghaier Bauten. Die letzten Bilder sind aus dem Jahr 1939. Dann beginnt der Lagerbericht 1943 -52, zehn Jahre himmelschreiende Ungerechtigkeit, absolute Rechtlosigkeit, die für den Leser nur schwer zu fassen sind.
Yu Hua: China in zehn Wörtern
In seinem Buch „China in zehn Wörtern“ schildert Yu Hua sein Land einmal nicht fiktiv verdichtet, sondern erzählt Gehörtes und Gesehenes aus dem Leben seiner Landsleute. Zehn Wörter dienen ihm dabei als Gerüst für seine Assoziationen. Von Begriffen wie Volk,
